Barrierefreiheit ist jetzt Pflicht – und bleibt eine UX-Chance.

22.07.2025  •  von Marco Schär  •  4 min Lesezeit • 
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Seit dem 28. Juni 2025 gilt die EU-Barrierefreiheitsrichtlinie verbindlich. Für viele Unternehmen markiert das den Beginn eines neuen Kapitels: Digitale Barrierefreiheit ist nicht länger freiwillig – sie ist gesetzlich gefordert.

Aber wer das Thema jetzt nur als rechtliche Pflicht behandelt, lässt Potenzial liegen. Denn Barrierefreiheit ist auch eine UX-Chance – und ein strategischer Hebel für bessere digitale Produkte.

Was jetzt gilt – und was noch folgt

Der European Accessibility Act (EAA) schreibt vor, dass digitale Produkte und Dienstleistungen in zentralen Bereichen barrierefrei gestaltet sein müssen. Dazu zählen:

  • E-Commerce-Plattformen
  • Banking- und Finanzservices
  • Ticket- und Buchungssysteme
  • Kommunikationsdienste

Für neue Produkte gilt die Regelung bereits. Bestehende Lösungen haben eine Übergangsfrist – je nach Kontext und Land bis 28. Juni 2027. Doch Vorsicht: Wer erst kurz vor Fristende handelt, zahlt meist drauf – mit technischen Schulden, unklaren UX-Flows oder überstürzten Redesigns.

Was proaktive UX ist – und was nicht

Noch immer wird Barrierefreiheit in vielen Teams auf technische Checklisten reduziert: Kontrastwerte? Check. Screenreader-Kompatibilität? Check.
Aber echte Accessibility beginnt nicht im Code – sondern in der Konzeption:

  • Ist der Nutzerfluss verständlich?
  • Ist die Sprache klar und einfach?
  • Sind Interaktionen intuitiv – auch ohne Maus, Farben oder perfektes Sehen?

Gut gestaltete Accessibility verbessert die UX für alle. Für Menschen mit Behinderung, aber auch für gestresste Nutzer, ältere Zielgruppen oder mobile User in schwierigen Situationen.

Wer jetzt investiert, gewinnt doppelt

Barrierefreiheit bringt mehr als Rechtssicherheit. Sie eröffnet strategische Vorteile:

  • Weniger Supportanfragen durch verständlichere Interfaces
  • Bessere Conversion Rates, weil niemand auf der Strecke bleibt
  • Imagegewinn bei Kunden, Partnern und Talenten
  • Produktqualität, die skaliert – auch international

So gehen wir bei minddraft vor: In unseren UX Audits identifizieren wir systematisch Accessibility-Barrieren – nicht als Checkbox, sondern aus Nutzersicht. In Design Sprints integrieren wir Barrierefreiheit von Anfang an, als Teil des UX-Konzepts.

Warum wir Accessibility strategisch denken

Für uns ist Barrierefreiheit kein Add-on. Es ist Teil guter UX – und damit Teil jeder Produktstrategie. Wir arbeiten mit Teams, die nicht einfach nur „regelkonform“ sein wollen, sondern besser, klarer, inklusiver.

  • Weil gute UX niemanden ausschliesst.
  • Weil wir Produkte mit Wirkung gestalten – nicht nur mit schöner Oberfläche.
  • Und weil Accessibility kein Buzzword ist, sondern Designverantwortung.

Fazit – Jetzt UX und Accessibility zusammendenken

Barrierefreiheit ist nicht einfach da, weil ein Gesetz es verlangt. Sie ist da, weil gute Produkte alle erreichen sollen. Wer das jetzt versteht und umsetzt, baut nicht nur compliant – sondern zukunftsfähig.

Die Frist läuft. Die Chance auch.

Kategorien:Barrierefreiheit

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