7 Design Token Fails, die dein Design-System ins Chaos stürzen – und wie du sie vermeidest.

14.08.2025  •  von Marco Schär  •  8 min Lesezeit • 
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Design Tokens gelten oft als technisches Detail im Design-System. Doch wer sie falsch aufsetzt, legt die Grundlage für inkonsistente Interfaces, langsame Workflows und chaotische Produktlandschaften.

Kurz gesagt: Design Tokens sind keine Spielerei – sie sind kritische Business-Infrastruktur. Und leider erkennen viele Teams das zu spät.

Viele Design-Systeme scheitern nicht an Tools – sondern an ihren eigenen Tokens.

Design Tokens gelten als das Rückgrat moderner Design-Systeme. Wer heute noch ohne sie arbeitet, gilt als rückständig.
Doch hier liegt der Denkfehler: Tokens sind kein Selbstzweck. Sie machen dein Design-System nicht automatisch besser – sie können es auch zerstören.

Wenn sie falsch gedacht oder schlampig umgesetzt werden, verwandeln sich Design Tokens von der grossen Hoffnung in die grösste Schwachstelle deines Systems.

Lass uns anschauen, welche Fehler dabei am häufigsten passieren – und wie du sie vermeidest.

Fehler 0: Tokens zu früh definieren

Viele Teams denken: „Wir brauchen gleich zu Beginn Tokens, damit alles sauber wird.“

Falsch. Tokens sind eine Abstraktion von Design-Entscheidungen – sie machen erst Sinn, wenn diese Entscheidungen gereift sind.

Wer zu früh Tokens definiert, zementiert ein unfertiges Design. Dann werden Tokens nicht zum stabilisierenden Element, sondern zum Stolperstein für kreative Iterationen.

Wir bei minddraft starten in der frühen Design-Phase bewusst ohne Tokens. Erst wenn visuelle und funktionale Patterns klar sind, abstrahieren wir sie in ein skalierbares Token-System.

Fehler 1: Tokens ohne Kontext definieren

Zu oft werden Tokens nur als „Farbe“, „Font Size“ oder „Spacing“ betrachtet. Technisch korrekt – strategisch falsch. Tokens brauchen Kontext: Branding, UX‑Prinzipien, Accessibility. Sonst definierst du Blau als #0044CC, aber vergisst, dass es „Primary Action“ bedeutet – und überall dieselbe Wirkung haben sollte.

Deshalb definieren wir Tokens immer in ihrem Kontext. So sichern wir ab, dass sie nicht nur technisch stimmen, sondern auch inhaltlich konsistent bleiben.

Fehler 2: Fehlende Governance & Naming-Conventions

Wenn jedes Team eigene Token-Namen baut, endet es im Chaos: primaryColor, main-blue, action_primary, blue1. Ohne Naming-Konventionen fehlt die Orientierung, und niemand weiss mehr, welcher Token woher kommt und wofür er gedacht war.

Wir bei minddraft etablieren klare Naming-Standards und einen Governance-Prozess, der sicherstellt, dass Tokens nachvollziehbar und konsistent bleiben.

Fehler 3: Tokens als Einwegstrasse denken

Design → Tokens → Code? Falsch gedacht. Design Tokens sind keine Einbahnstrasse. Sie sollten auch zurückgespielt werden: Wenn Entwickler neue States entdecken oder Accessibility-Anforderungen ändern, müssen Tokens angepasst werden.

Unsere Design-Systeme sind so aufgebaut, dass diese Rückkopplung selbstverständlich möglich ist – ohne Reibungsverluste zwischen Design und Entwicklung.

Fehler 4: Fehlende Dokumentation

Nach drei Monaten weiss niemand mehr, was spacing-xs eigentlich bedeutet. Fehlende oder schlechte Doku ist der schnellste Weg in die Legacy-Hölle.

Wir pflegen unsere Token-Dokumentation als lebendigen Teil des Workflows. So bleibt sie aktuell und verständlich – auch für neue Teammitglieder.

Fehler 5: Zu komplexe Token-Strukturen

Viele denken: Je granularer, desto besser. Falsch. Zu tiefe Hierarchien oder unnötige Sub-Tokens machen das System schwer wartbar. Keep it simple.

Wir priorisieren pragmatische Token-Hierarchien, die den Alltag erleichtern – nicht erschweren.

Fehler 6: Redundanz & Double Definitions

Das gleiche Grau gibt’s plötzlich fünfmal – in leicht abgewandelten Varianten. Folge: Unnötige Komplexität, Wartungshölle, inkonsistentes UI.

Deshalb auditieren wir Token-Sets regelmässig auf Redundanzen und vereinheitlichen sie konsequent.

Fehler 7: Tool-Lock-in statt Standardisierung

Design Tokens sollten plattform-agnostisch sein. Wer sie nur in Figma oder nur für ein Frontend-Framework definiert, verliert Flexibilität. Dein Design-System muss sich weiterentwickeln können – unabhängig vom Toolstack.

Wir entwickeln Token-Systeme, die offen sind für verschiedene Plattformen und Frameworks. So bleibt dein System zukunftssicher.

Fazit: Tokens sind klein, ihre Wirkung riesig

Design Tokens wirken unscheinbar – aber sie entscheiden über die Skalierbarkeit deines Design-Systems. Wer sie unterschätzt, zahlt später drauf.

Unser Appell:
Denkt Tokens von Anfang an strategisch, kontextbasiert und systematisch.

So gehen wir bei minddraft Token-Systeme an: pragmatisch, skalierbar, kontextbasiert.

Bereit etwas zu bewegen? Dann los.

Erzähl uns, was du erreichen willst – wir hören zu und helfen dir, die nächsten Schritte zu gehen. Persönlich, klar und ohne Umwege.